Die Wehrkapelle Maria Magdalena in Arnum, Göttinger Str. 77 a wurde um 1400 aus Stein gebaut und gehörte bis 1968 zum Kirchspiel Wilkenburg. Sie stand unter dem Patronat der Herren von Bennigsen und kurze Zeit unter dem der Barone von Alten.
1643 erhält die Kapelle eine Glocke mit der Aufschrift „Lobet ihn mit hellen, wohlklingenden Zimbeln“; 1658 wird die Empore eingebaut. Jobst von Bennigsen schenkte 1729 den Altaraufsatz aus Kupferblech, der heute an der Nordwand hängt. Der heutige hölzerne Altaraufsatz ist eines der wenigen erhaltenen Beispiele für ‚Bauernbarock‘.
Der Wilkenburger Pastor musste viermal im Jahr einen Gottesdienst und seit 1775 bis 1970 am ersten Freitag im Juni, dem Viehsterbetag, einen Bußgottesdienst in Arnum feiern. Bis 1860 wurde nur in Wilkenburg beerdigt. Taufen mussten in Wilkenburg gefeiert werden.
Nach Fertigstellung der Friedenskirche 1991 ist diese Mittelpunkt des gemeindlichen Lebens. Für die Unterhaltung und Nutzung des einzigen Baudenkmals in Arnum ist der 2001 gegründete Förderverein verantwortlich. Es wird zu Vorträgen, Ausstellungen, Konzerten, zweimal im Jahr zu ökumenischen Andachten und in den Bibelgarten eingeladen.
Sehr gerne werden in der Kapelle evangelische und katholische Taufen und Goldene Hochzeiten u.ä. gefeiert.
Durch Mitgliedsbeiträge und Spenden wird der Unterhalt bewältigt, denn „ein Ort, an dem Denkmale verfallen, ist wie ein Mensch, der sein Gedächtnis verliert“.
Bild: Lesinski