Krabbelgruppe

Eine Ära geht zu Ende

Sarina Feist verabschiedet sich aus der Krabbelgruppenarbeit

Ein Interview

Sarina, im Herbst 2012 hast du eine neue Krabbelgruppenarbeit in unserer Kichengemeinde ins Leben gerufen? Wie bist du damals darauf gekommen?

„Weißt du das nicht mehr?! Beim Taufgespräch für die Taufe unseres 2. Kindes hast du mich gefragt, warum ich immer nach Gestorf zur Krabbelgruppe fahre und ob ich nicht Lust hätte, in unserer Gemeinde so eine Arbeit aufzuziehen. Ich habe eine Weile überlegt und mich mit einer anderen Hüpeder Mutter, Diana Stiller, die auch an der Gestorfer Krabbelgruppe teilnahm, beraten. Diana und ich haben dann beschlossen, die Sache gemeinsam anzupacken. Wir haben Ideen gesammelt und geplant, um Spielzeugspenden gebeten, Werbung gemacht, und dann ging es auch schon los.“

Erfolg hattet ihr jedenfalls von Anfang an: Beim 1. Treffen am 8. November 2012 kamen 20 Mütter und 23 Kinder zusammen. Wart ihr, du und Diana Stiller, vor diesem ersten Treffen eigentlich aufgeregt? Kannst du dich noch erinnern, was ihr bei diesem Treffen gemacht habt?

„Und ob wir aufgeregt waren! Wir hatten ja keine Ahnung, ob unser Angebot überhaupt Anklang in Hüpede finden würde, ob Mütter oder Väter mit ihren Kindern kämen und wenn ja, wie viele es wohl sein würden. Und dann kamen immer mehr Leute! Es war unglaublich laut. Wir haben bei diesem ersten Treffen ganz viel gesungen. Diana und ich hatten im Vorfeld Rasseln gebastelt, mit denen die Kinder die Lieder „begleiten“ konnten. Und Fingerspiele haben wir gemacht. Und überhaupt erst mal versucht, uns untereinander kennenzulernen.“

Mehr als sieben Jahre sind inzwischen vergangen: Was hat dir besondere Freude gemacht?

„Ich fand es immer wieder toll, zu sehen und mitzuerleben, wie Kinder sich entwickeln: Am Anfang, wenn sie neu in einer Krabbelgruppe sind, dann brauchen sie es häufig, „bespielt„ zu werden. Im Laufe der Zeit lernen sie dann, selbst aktiv zu werden; du siehst den Spaß und die Freude, die sie an den Bewegungsliedern haben, erlebst mit, wie sie sich immer sicherer in der Gruppe bewegen und gemeinsam mit anderen Kindern spielen.“

Was hat dich aber auch nachdenklich gemacht oder gar geärgert? „Schade fand ich, dass es immer auch Eltern gab, die von ihrer Haltung her die Krabbelgruppe „in Anspruch“ nahmen, aber selbst die Arbeit kaum unterstützt haben. Die selten oder nie mit auf- und abgebaut haben, die gar nicht auf die Idee kamen, dass Kaffeegeschirr sich nicht von selbst wieder abwäscht und Spielzeug nicht von alleine zurück in den Schrank springt. Manchmal hat mich das auch traurig gemacht: Es hat etwas mit Wertschätzung zu tun gegenüber der Gruppe, der Gemeinschaft, und gegenüber meiner Person, ob man mit anpackt oder nicht. Die Teilnahme an unserer Gruppe kostet kein Geld, ich habe die Krabbelgruppe gerne ehrenamtlich geleitet, weil ich sie als Bereicherung für uns alle ansehe. Damit so eine Gruppe gut funktionieren kann, müssen sich aber auch alle mitverantwortlich fühlen. Schade finde ich übrigens auch, dass niemand bereit ist, zukünftig die Leitung zu übernehmen und sich die Gruppe deshalb auflösen wird.“

Deine eigenen drei Kinder sind natürlich Mitglieder der Krabbelgruppe gewesen: Was - denkst du - hat ihnen dort am meisten Spaß gemacht?

„Ganz klar das Singen am Anfang und am Ende der Gruppenzeit! Die Lieder haben sie zu Hause weiter gesungen, die Spiele mit ihren Kuscheltieren nachgespielt. Unsere beiden Großen erzählen noch heute davon!“

Du hast nicht nur die Krabbelgruppe geleitet, sondern auch dafür gesorgt, dass wir in unserer Gemeinde Krabbelgottesdienste feiern. Warum hältst du sie für wichtig?

„Kirche ist mir wichtig! Ich will sie meinen Kindern nahe bringen. Kinder müssen von klein auf in die Kirche integriert werden, und der Kindergottesdienst ist erst ab 5 Jahren. Da ist es wichtig, Gottesdienste mit den Kleinsten und ihren Eltern zu feiern, damit sie sich von Anfang an in der Kirche zu Hause fühlen können.“

Deine Zeit in der Krabbelgruppe ist nun zu Ende. Deine Kinder sind keine Krabbelkinder mehr, du kehrst in deinen Beruf zurück. Wir danken dir von ganzem Herzen für alles, was du für Eltern und Kinder uns unsere Kirchengemeinde getan hast. Wir verabschieden dich mit einem weinenden und einem lachenden Auge: Die Krabbelgruppenleiterin geht uns verloren und, da niemand deine Nachfolge antreten möchte, auch die Krabbelgruppe. Aber das engagierte Gemeindeglied Sarina Feist bleibt!

(Sarina Feist ist von Beruf Erzieherin. Sie hat drei Kinder: Emma-Marie (9 Jahre), Paul-Mattis (7 Jahre)und LottaSophie (fast 3 Jahre). - Das Interview führte Sabine Stuckenberg)

 

 

Wann: zur Zeit wird keine Krabbelgruppe angeboten. Falls Sie jedoch Interesse haben, diese Arbeit fortzuführen, melden Sie sich bitte bei uns. Wir würden uns sehr freuen!!!

Ansprechpartnerin: 

Pastorin Sabine Stuckenberg
Tel.: 05045-4110622