Wann ist etwas erfolgreich? Das frage ich mich am Ende des Schuljahres.
Wenn auf dem Zeugnis „erfolgreich versetzt“ steht? Oder wenn ich mit einem guten Gehalt nach Hause komme? Wenn ich ein Ziel erreiche, das ich mir vorgenommen habe? Woran sehe ich den Erfolg? Und kann man den Erfolg der Arbeit eines gläubigen Menschen überhaupt ermessen?
Nach einem Taufgottesdienst habe ich dafür eine neue Bewertung entdeckt.
Das kleine Mädchen war schon so groß, dass es auf einem Hocker auf das Taufbecken sehen konnte. In der Woche vor der Taufe hatten die Eltern mit ihr über die Taufe gesprochen. Sie hatten ihr gezeigt, wie das Wasser auf ihren Kopf kommen würde und sicherlich mit Stolz, Aufregung und Freude von dem anstehenden Fest erzählt. Doch das Mädchen sagte immer wieder: Nein! Es schien, als wolle sie nicht getauft werden. So kam die Familie zum Gottesdienst. Zum Glück war etwas Zeit vor dem Gottesdienst und wir konnten uns den Taufstein ansehen, das Wasser auf die richtige Wärme prüfen und üben, wie der kleine Bruder getauft wird. Und ich sagte ihr meine Taufworte für Kleine: „Gott sagt zu dir: Ich hab dich lieb!“
Schließlich wurde das Mädchen ohne Widerworte getauft.
Alle strahlten und waren glücklich. Jemand aus der Familie fragte den Täufling: Wie war das? Und sie strahlte über das ganze Gesicht und sagte: Nochmal!!!
War das nicht erfolgreich?
Mein neues Kriterium ist das Strahlen auf dem Gesicht meines Gegenübers.
Daran kann ich erkennen: Da ist etwas angekommen. Ein Strahlen. Und vielleicht auch der tiefe Sinn der Worte: Gott hat dich lieb!
Ihnen allen einen Sommer mit lauter strahlenden Menschen!
Wibke Lonkwitz, Berufsschulpastorin BBS Springe