Was ich sehen will, das sehe ich: ungefiltert, undifferenziert und unreflektiert. Es ist so herrlich einfach, schnell mal auf eine Meinungswelle aufzuspringen und auf einer Stimmung in unserer Gesellschaft zu “surfen“. Schwerer denn je ist es, sich in der medialen Nachrichtenflut zurechtzufinden und dann auch noch eine eigene Meinung zu bilden. Und das nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen. Bei meinem Gegenüber, meinen Mitmenschen. Da ertappe ich mich nur allzu oft, wie schnell ich meinen Nächsten versuche zu beurteilen ohne viele Worte mit ihm gewechselt zu haben. Aber genauso oft überschätze ich die Fähigkeit meiner Augen und „rudere“ zurück. „Den hätte ich gar nicht so nett eingeschätzt.“ So oft erkennen meine Augen eben nicht, was in und hinter meinem Gegenüber steckt. Es treibt mir nicht selten Röte ins Gesicht. Dankbar schaue ich dann auf Gott: „Der Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an“. Gott schaut in unser Herz und nicht auf unser Outfit und das was wir haben.