Männergesprächskreis

Der Männergesprächskreis in der Trinitatiskirche

Ein Bericht von Peter Nefzger aus Anlass der Visitation im Oktober 2014

Der „Gesprächskreis Älterer Herren“ – wie der Männergesprächskreis offiziell heißt – wurde vor mehr als 25 Jahren von Herrn Dr. Marten gegründet und übernahm viele Mitglieder des Heimatbundes. Vor etwa 8 Jahren habe ich den über die Jahre übrig gebliebenen Teilnehmerkreis übernommen, als sich Dr. Marten allmählich zurückziehen wollte. Von damals etwa 30 – 35 Besuchern sind heute aufgrund vieler Umzüge in auswärtige Altersheime und zunehmend auch durch Sterbefälle noch 20 Teilnehmer übrig geblieben, die mehr oder weniger regelmäßig erscheinen. Neuzugänge konnten wir – wie in anderen Vereinigungen auch – in der Vergangenheit leider nur wenige begrüßen. Eine Teilnehmerliste wird übrigens bei uns nicht geführt.
 
Der Kreis ist ein Gesprächsforum für vielseitig interessierte Rentner und Pensionäre verschiedenster Berufe beider Konfessionen. Viele sind erst nach den Kriegswirren in Hemmingen sesshaft geworden und alle m. W. inzwischen über 73 Jahre alt. Wir treffen uns regelmäßig vierzehntägig jeweils mittwochs von 9:45 bis 11:45 Uhr in den Räumen der Trinitatisgemeinde, so weit keine Schulferienzeiten sind oder Exkursionen auf dem Programm stehen.
 
Die Gesprächsthemen jeder Sitzung wurden früher ad hoc in der Sitzung vorgestellt, so dass eine Vorbereitung darauf kaum möglich war. Nach der Übernahme des Kreises habe ich eine feste Programmabfolge eingeführt. Ein dreiköpfiges Gremium aus dem Kreis hilft mir dabei, diese Planungen zu erstellen und auch neue Ideen einzubringen, so dass möglichst viele Interessen angesprochen werden können. Die ausgewählten Themen werden jeweils am Jahresanfang und nach den Sommerferien schriftlich verteilt und im Schaukasten der Kirche ausgehängt. Der nächste aktuelle Termin ist auch in den Hemminger Lokalnachrichten „rings um uns“ nachzulesen.
 
Erstaunlich viele Anregungen, aber auch Angebote zu Vorträgen kommen erfreulicherweise aus dem Kreis selbst und werden auch gerne übernommen, wie z. B. Lichtbildervorträge von Reisen, Berichte aus dem früheren Berufsleben, literarische Leckerbissen, Ausführungen über Kunst und Geschichte, Jagd im Wandel oder Diskussion von Problemen der Energiewende, um nur einige Beispiele zu nennen. Wichtig sind uns auch einige Vormittage ohne vorgegebene Thematik, in denen jeder seine Ansichten vortragen kann, was regelmäßig lebhafte Diskussionen auslöst.
 
Für religiöse, ethische oder zwischenmenschliche Themen greifen wir gerne auf das reiche Reservoir zurück, das u. a. von Pastoren der Landeskirche Hannovers angeboten wird. Beispiele dafür waren Berichte aus Indien, „Papst und Ökumene“, Krisenbewältigung für Männer, Männer im (Un-)ruhestand, christliche Flüchtlinge aus dem Iran, Wurzeln der Sozialen Marktwirtschaft im Protestantismus, Entdeckung der Langsamkeit, Abendmahl im Spiegel der Kunstgeschichte oder Patientenverfügung und Betreuungsvollmacht, um nur einige in Kurzform aufzuführen.
 
Externe, professionelle Referenten zu gewinnen, ist nur dann für uns möglich, wenn diese ohne Honorar auftreten. Trotzdem können wir von Vorträgen über Verfassungsschutz und Wirtschaftsspionage, Wunder und Grenzen der Medizin, Gedanken eines Bankers zur Finanzkrise, Berichte aus dem Landeskriminaldienst oder über professionelle Tipps für Mobilität im Alter berichten. Eine Besonderheit war auch ein Diavortrag über die Arbeit der „Zahnärzte ohne Grenzen“ in der Mongolei.
 
Wenigstens einmal im Halbjahr bemühen wir uns auch um eine Exkursion in der näheren Umgebung, zu der wir in aller Regel auch unsere Frauen und Gäste einladen. Aufgrund des zunehmenden Alters unserer Teilnehmer müssen wir leider die Radien dafür immer enger ziehen. Hier einige Highlights aus jüngster Zeit:
- Besuch des Forschungsinstituts der TiHo Hannover – „Nutztierhaltung zwischen Ethik und Wirtschaftlichkeit“.
- Führung durch die NDR-Studios Hannover
- Spezialführung durch das Postverteilerzentrum Pattensen
- Besuch der Orgelbaufirma Schloetmann in Hiddestorf
- Besuch des Museums für Energie(geschichten) der AVACON.
 
Schon beinahe zur Tradition geworden sind die Besprechung der neuen Jahreslosung durch Herrn Pastor Beyger oder Frau Pastorin Dr. Budke-Grüneklee, ein lockeres Beisammensein mit Grillen vor den Sommerferien und die Lesung weihnachtlicher Geschichten beim Glühwein in der Adventszeit.
 
Finanziell trägt sich der Kreis übrigens selbst durch Spenden aus dem Kreis der Teilnehmer, um z. B. kleinere Exkursionen oder Anerkennungspräsente für Gastredner finanzieren zu können. Die nicht unerheblichen Druckertintenkosten für Programmausdrucke gehören auch hierhin.
 
Der Trinitatisgemeinde sind wir dankbar für die kostenlose Stellung der Räumlichkeiten und die gelegentliche Überlassung eines Beamers für unsere Lichtbild- oder Videovorträge.