Es war ein besonderes Fest, mit dem der Ambulante Hospizdienst sein Jubiläum feierte. Denn hier durften Leben und Sterben Raum haben und es waren auch die Erinnerungen an all die Menschen präsent, die in den vergangenen 20 Jahren durch den Hospizdienst begleitet wurden. In den Voten von Ehrenamtlichen war dabei zu spüren, wie sehr die gemeinsamen Wege am Lebensende auch die zurückbleibenden bereichert haben.
Superintendent Andreas Brummer erinnerte in seiner Predigt im Jubiläumsgottesdienst daran, dass es eben nicht nur eine ars moriendi gibt, sondern auch eine Kunst der Sterbebegleitung. Diese bestehe aber gerade im Schlichten, nicht in besonderen Techniken und Methoden, sondern darin, schlicht da zu sein und dem Raum geben zu können, was jetzt Raum braucht. Brummer führte dazu auch eine biblische Geschichte an: „So wahr der Herr lebt und du lebst, ich verlasse dich nicht“ – diese Bibelworte, die der Prophetenschüler Elisa zu seinem Lehrer Elia sagt, während er ihn auf dessen letzter Etappe auf seinem Erdenleben begleitet, habe der Hospizdienst mit Leben gefüllt und in den Leitsatz gefasst: „Lass mich … aber verlass mich nicht“. Als Mensch präsent zu sein und dem andern trotzdem seinen Weg gehen zu lassen sei das Wesen der Begleitung – oder wie es die Sterbebelgeiterin Elke Powels einmal formuliert hat: Es gehe darum, „einen Sterbenden auf seinem Weg nicht zu stören“.