Kirchenkreissynode: Räume für das Gemeinwesen - Anfänge im Glauben

02. Dezember 2025

In der Kirchenkreissynode ging es um die Priorisierung der Kirchengebäude, um Anfänge im Glauben und ums Klimaschutzmanagement. Die Synodalen tagten in der vergangenen Woche in Pattensen.

Superintendent Andreas Brummer bei seinem Bericht. Foto: Sigmar von Blanckenburg

Aus dem Kirchenkreis selbst, so Superintendent Brummer in seinem Bericht, gibt es derzeit viele gute Nachrichten: Die Zahl der vakanten Stellen ist fast auf null. Der Kirchenkreis erhält im nächsten Jahr eine weitere Probedienstpastorin, so dass die offene Stelle in Bennigsen-Lüdersen schnell wieder besetzt werden kann. Die Region Hannover hat der Familien-, Paar und Lebensberatungsstelle des Kirchenkreises erneut die Erziehungs- und Familienberatung für die Stadt Laatzen übertragen und diese Übertragung sogar etwas ausgeweitet. In der Region Springe ist der Fusionsprozess in der Kernstadt allerdings ins Stocken geraten. Doch wenn es gelingt, die letzten Knoten zu lösen, sind die Gemeinden der Kernstadt für die Herausforderungen der nächsten Jahre gut gerüstet.

Das Gemeindehaus in Pattensen war bis auf den letzten Platz besetzt. Foto: Sigmar von Blanckenburg

Struktur und Botschaft

In seinem Bericht stellte Andreas Brummer auch Strukturüberlegungen zu den Kirchenkreisen vor, die derzeit eine Arbeitsgruppe aus Superintendenten und Kirchenamtsleitern beschäftigen. Diese reichen bis zur Bildung eines gemeinsamen Kirchenkreises auf der Ebene der Region Hannover oder auf der Ebene des gesamten Sprengels. In jedem Fall werden die Kirchenregionen künftig eine wichtigere Rolle für die Gestaltung des kirchlichen Lebens spielen. Sie sollten so gestärkt werden, dass sie wirkungsvoll verwaltet werden können und der Freiraum für die Gestaltung kirchlichen Lebens in den Kommunen größer wird. Ein Modell könnten „Gesamtkirchengemeinden plus“ auf Ebene der Kirchenregionen sein, in denen nur noch die Gesamtkirchengemeinde Körperschaft öffentlichen Rechts ist und mit einer hauptamtlichen Geschäftsführung versehen ist.

Gebäudepriorisierung ist eine Chance

Zum Prozess der Gebäudepriorisierung, der in allen Regionen in unterschiedlichem Tempo auf den vorläufigen Abschluss im Februar zuläuft, erläuterte Andreas Brummer, dass die Einstufung der Kirchen und Kapellen in Kategorien für Gemeinden und Regionen den Impuls setzt, ihre Kirchen im Gemeinwesen neu zu verankern. Manche Kirchen werden zwar dann keine direkten Baumittel aus dem Kirchenkreis mehr erhalten, aber der Kirchenkreis wolle keine Kirche verloren geben. Ziel ist vielmehr, dass Kirchen sich über die rein kirchliche Nutzung hinaus als Orte für die Dorf- und Stadtgemeinschaft öffnen. Dies werde der Kirchenkreis unterstützen.

Nachwahl im Kirchenkreisvorstand

Im Zuge des umzugs- oder berufsbedingten Rücktritts von Torben Loehr, Fynn Rode und Pastor Benjamin Fütterer wurden als neue Mitglieder des Kirchenkreisvorstands Gabriele Rose aus Bennigsen und Pastor Michael Schultheiß nachgewählt.

Superintendent Dr. Christian Brouwer aus Hannover erläuterte den Zukunftsprozess.

Der Zukunftsprozess und Anfänge im Glauben

Superintendent Dr. Christian Brouwer aus dem „Team Zukunft“ der Landeskirche stellte der Synode den Zukunftsprozess der Landeskirche vor (www.zukunftsprozess.de). Dabei wurden auch die Umfragen zur Kirchenmitgliedschaft berücksichtigt, die z.B. gezeigt hätten, dass der christliche Glaube in Familien bis ins 21. Jahrhundert hinein fast immer von der Mutter vermittelt wurde. Das sei inzwischen völlig abgebrochen. Nun erfahren die Mitglieder mehrheitlich durch den Konfirmandenunterricht ihre christliche Sozialisation. Die Schwerpunktsetzung auf das Thema „Anfänge im Glauben“ will diese und andere Kontaktflächen mit der Kirche stärken. Ein Zehnpunkte-Plan der Landeskirche verbindet dies mit strukturellen und inhaltlichen Priorisierungen für den Einsatz kirchlicher Finanzmittel und Ressourcen.

Der Leiter des Kirchenamts Joachim Richter stellt das Konzept zum Klimaschutzmanagement vor. Foto: Sigmar von Blanckenburg

Auf dem Weg ins datengestütze Klimaschutzmanagement

Joachim Richter stellte die Ergebnisse der Arbeit der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit vor. Das Konzept für das Klimaschutzmanagement sei eine Pflichtaufgabe der Kirchenkreise. Ziel ist, den Kirchenkreis und seine Arbeit bis 2045 im Wesentlichen klimaneutral zu betreiben. Die verpflichtende Einführung des grünen Datenkontos in den Gemeinden ist eine der ersten Maßnahmen. Nach einer kontroversen Debatte wurde die Konzepte zu den Themen Energieverbrauch, Erzeugung von regionalem Strom, Mobilität und nachhaltiger Bewirtschaftung von Kirchenland mit großer Mehrheit beschlossen.