Das Band der Liebe

10. Juni 2025

Zu Pfingsten feierte der Kirchenkreis Laatzen-Springe Gottesdienst mit Gästen aus dem Partnerdisktrikt Wotta in Tansania

Die Besucher aus Wotta bei der Vorstellung. Von links: Pastor Sebastian Nkya, Pastor Mica Maganga, Sajigwa Nikupala (Schulleiter), Mwajabu Omary (Lehrerin), Cathrine Mazugunzwa (Erzieherin und Gemeindemitarbeiterin), Evance Guidion (IT-Berater). Foto: Sigmar von Blanckenburg

Zu Pfingsten hörten nach der Niederkunft des Heiligen Geistes in Jerusalem die Juden aus aller Herren Länder die Apostel in ihrer eigenen Sprache sprechen. Auch wenn dieses Wunder sich in dieser Form im der Klosterkirche Wittenburg nicht wiederholte, ließ sich bei diesem Gottesdienst doch die Kraft des Heiligen Geistes über Ländergrenzen und Kontinente hinweg erahnen. Im Gottesdienst wurden Suaheli, Englisch und Deutsch gesprochen. Die Gemeinde feierte den Gottesdienst gemeinsam mit Gästen aus dem Kirchendistrikt Wotta in Tansania. Mit diesen Gemeinden verbindet den Kirchenkreis Laatzen-Springe eine mehr als 30-jährige Partnerschaft. Die Gäste aus Wotta stellten sich vor, so dass man einen Eindruck von ihrer Tätigkeit in der Gemeinde und Schule in Wotta bekommen konnte: Es waren die Pastoren Sebastian Nkya und Mica Maganga, der Schulleiter Sajigwa Nikupal, die Lehrerin Mwajabu Omary, die Erzieherin Cathrine Mazuguzwa und der IT-Spezialist Evance Guidion.

Die Trommlergruppe "Gentle Lions" sorgte für Stimmung am Pfingstsonntag. Foto: Sigmar von Blanckenburg

Anschließend rief Superintendent Andreas Brummer in seiner Pfingstpredigt die biblische Geschichte in Erinnerung. Spannend war dabei besonders die Vieldeutigkeit des griechischen Verbs, das zu dem Begriff des Heiligen Geistes gehört: Es kann mit „aufhelfen, ermuntern“ oder „locken, aufrütteln“, ja sogar mit „aufrufen“ oder „ermahnen“ übersetzt werden. Die alten Kirchenväter hätten den Heiligen Geist als „Band der schöpferischen Liebe Gottes“ bezeichnet. Der Heilige Geist sei „ein Band, dass Himmel und Erde verbindet“, aber auch Menschen miteinander und mit Gott. Daran könne man ihn auch erkennen. Im Gegensatz dazu sei der Ungeist dort, wo Menschen auseinandergetrieben und gegeneinander ausgespielt und aufgehetzt werden.  Der Ungeist säe einen Zweifel daran, ob Gott zu den Menschen halte. Er stürze Menschen in Verzweiflung. Der Geist Gottes dagegen mache niemanden klein, sondern richte auf und mache Menschen „stark und mutig und beherzt“. Er wirke auch weiterhin in der Welt und den Herzen der Menschen.

Gruppenfoto mit Pastoren: Ulrike Meusel, Sajigwa Nikupala, Andreas Brummer, Sebastian Nkya, Michael Schultheiss. Foto: Sigmar von Blanckenburg

Die Kollekte im Gottesdienst wurde nach tansanischer Sitte tanzend mit Begleitung von Trommeln eingesammelt und kommt der Partnerschaftsarbeit mit Wotta zugute. Nach dem Gottesdienst gab es im Saal hinter dem Kirchenschiff ein geselliges Beisammensein mit Kaffeekuchen und Bockwurst. Dabei ließ sich auch die Ausstellung von in der Kirche bestaunen. Die Tradition dieses Pfingstgottesdienstes in der Wittenburg besteht seit 1988. Es war sehr inspirierend, sie in diesem Jahr wieder aufzugreifen. Auch der herzliche Empfang und die Organisation der Gemeinde und des Vereins der Freunde der Wittenburger Kirche trugen zu einem schönen Pfingstfest bei. Die Besucher aus Tansania haben nun noch zahlreiche Projekte und Eindrücke vor sich, bevor sie wieder gen Heimat fliegen.