15 Jahre Umsonstladen und diakonische Familienarbeit

12. Mai 2022

Wie können junge und bedürftige Familien im Kirchenkreis besser als bisher unterstützt werden? Vor 15 Jahren haben sich diese Frage die Kirchenkreis-Sozialarbeiterinnen Monika Brandt-Zwirner und Ingrid Röttger gestellt. Es fehlte damals an Hilfen speziell für Familien mit kleinen Kindern. Heraus kamen die Idee für den Umsonstladen in Laatzen und die Beteiligung am Projekt wellcome, die beide 2007 unter der Regie des Diakonieverbands Hannover-Land an den Start gegangen sind. Mit einer Andacht, einer Zeitreise und einem Familienfest rund um die Arche der Thomas-Kirchengemeinde in Laatzen wurde am Mittwoch, 11. Mai, von 14 bis 17 Uhr gefeiert.

Rund geladene 80 Gäste waren zur Feier gekommen. Monika Brandt-Zwirner und Ingrid Röttger haben alle mit auf eine Zeitreise genommen, die 2007 begann. Im Umsonstladen können sich seitdem bedürftige Familien Kleidung für Babys und Kleinkinder ausleihen. Die Kleidung dafür wird gespendet. Auch Kinderwagen und Kinderbetten gehören inzwischen dazu. Aktuell war der Umsonstladen auch eine erste Anlaufstelle für Geflüchtete aus der Ukraine. Bei wellcome kommen Ehrenamtliche in die jungen Familien, um sie zum Beispiel für ein paar Stunden in der Woche etwas zu entlasten.

Rund 1800 Menschen kommen pro Jahr, um im Umsonstladen Hilfe zu bekommen. Neben den hauptamtlichen Sozialarbeiterinnen Madeline Schlüter und Kim Steiert sind es viele Ehrenamtliche, die mitarbeiten bei den Projekten. Eine Ehrenamtliche der ersten Stunde ist Tanja Pape. In der Zeitreise zitierte sie sich selbst, als sie 2007 von Monika Brandt-Zwirner angesprochen wurde: „Ich habe eigentlich gar keine Zeit – ich könnte jetzt gleich anfangen.“ Sie war sofort Feuer und Flamme für das Projekt.

In den vergangenen Jahren sind immer wieder neue Angebote hinzugekommen, die am Laden angedockt waren und sind. Aktuell ist es LIA – Lernen – Integration – Arbeit, speziell für Menschen, die Hilfe bei der Integration in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt benötigen.

„Ihre Arbeit ist ein großer Mehrwert für unsere Stadt. Ihre Arbeit ist sehr wertvoll“, sagte Mona Hosseini, stellvertretende Bürgermeisterin in Laatzen. Wie sie haben auch Birgit Wellhausen von der Diakonie in Niedersachsen, die Regionsabgeordnete Gundhild Fiedler-Dreyer und Superintendent Andreas Brummer die wichtige diakonische Arbeit in ihren Grußworten hervorgehoben. „Der Umsonstladen ist ein Ort, in dem Kirche gelebt wird. Sie geben dem Herzen ein Zuhause“, sagte Brummer.

Die Verantwortlichen im Kirchenkreis und im Diakonieverband Hannover-Land haben auch Dank zurückgeben, denn ohne die vielen Spenden und Förderungen durch Landeskirche, Diakonie, der Stadt Laatzen, der Kirchenkreisstiftung proDiakonie und vielen anderen wäre die Arbeit nicht möglich. Ein großer Dank geht auch an die vielen Spender*innen von Baby- und Kinderkleidung, ohne die der Umsonstladen nicht auskommt.

Der Umsonstladen hatte seine erste Heimat an der alten Rathausstraße, zog aber schon bald an den Kiefernweg um. Seit 2011 ist der Laden zu Gast in der Arche der Thomas-Kirchengemeinde.

shw