Transitus - Stationen/Passagen/Zwischenräume

15. November 2022

Eine Lebens-Suite für vier Musiker und eine Sprecherin

Projekt Transitus (Foto Brigitte Eckert)

Aufführungsorte:
Mittwoch, 16.11., St.-Andreaskirche, Springe
Freitag, 18.11., Freie Martinsschule, Am Südtor 15 30880 Laatzen-Grasdorf, jeweils 19.00 Uhr
Sonntag, 20.11., Dommuseum Hildesheim, 17 Uhr

Die Musiker Jan Hellwig, John Hughes, Alex Hübner, und Christian von Richthofen entwickeln gemeinsam mit der Sprecherin und Performerin Ruth Geiersberger in einem mehrtägigen Laboratorium auf dem Hermannshof eine Art Lebens-Suite mit Ergebnis offenem Prozess im Crossover der Künste. Tasteninstrumente, Schlagwerk, E-Gitarre und Kontrabass stehen im Dialog mit literarischen Texten von Autorinnen aus Gegenwart und Vergangenheit. Der Titel ist künstlerisches Programm: Passagen beziehen sich in gleicher Weise auf Textinhalte und klingende Atmosphären.

Die Aufführung beinhaltet zugleich die große Chance, einmal Innezuhalten im Hamsterrad des Alltags. Wir leben in einer Zeit kaum vorstellbarer Ereignisse und Divergenzen, die wir schwer ertragen. Es sind Stationen, die uns ängstigen, sprachlos machen. Wir wandeln in unsicheren Passagen, suchen in den Zwischenräumen nach Halt und Geborgenheit. Auch in der Gemeinschaft, die uns trägt und tröstet. Die Stillen Tage am Ende des Kirchenjahres mit dem Buß- und Bettag und dem Ewigkeits-Sonntag schaffen den spirituellen Raum für künstlerische Reflektionen.

Die Übergänge von einer Lebenssituation zur nächsten, Veränderungen durch das Altern, Entscheidungen und schicksalhafte Einschnitte sind wichtige und damit erinnerungswürdige Situationen, die mit starken Emotionen einher gehen. Die Stationen sind „gestaltete Momente“ - mal spricht die Sprecherin Text im Dialog mit den Musikern, mal werden Texte fragmentiert, wenn die Musiker die Inhalte ohne Worte fortsetzen. Zeitweise wird die Sprecherin zur Solistin als „Saxophon des Ensembles“. Zwischenräume werden gefüllt mit Improvisationen, bei denen jedem Musiker eine eigene Klangwelt zukommt mit Moog-Synthesizer, Fender-Rhodes Piano, symbiotischen Effekten einer E-Gitarre. Demgegenüber stehen traditionelle und freie Spieltechniken eines Kontrabasses mit dem Flow von pulsierenden Mustern durch Mouth- und Bodypercussion und einer Loopstation.

Kein Konzert gleicht dem anderen, denn die Aufführungen werden individuell für diese besonderen, ganz unterschiedlichen Orte inszeniert. Sie enden mit einem gemeinsamen Gastmahl an der langen Tafel bei Brot und Wein.

Gefördert ua. vom Kirchenkreis Laatzen-Springe und der Hanns-Lilje-Stiftung.
Weiteres auch im Netz auf unserer Seite www.hermannshof.de