„Sie waren der ideale Berater“

Nachricht 01. Dezember 2023

Andreas Heinze in den Ruhestand verabschiedet

Überraschendes Geschenk: Kirsten Gesemann aus dem Team und seine künftige Nachfolgerin überreicht Andreas Heinze einen Gutschein für Orgelunterricht (Foto: Schwier)

Er ist einer der Urgesteine im Kirchenkreis Laatzen-Springe: Seit dem 1. April 1987 war Andreas Heinze dabei, zuerst in der Suchtberatung, zuletzt als Leiter der Familien-, Paar- und Lebensberatung. Am Freitag, 1. Dezember, ist nun er in einem Gottesdienst in der Laatzener Arche durch Superintendent Andreas Brummer in den Ruhestand verabschiedet worden.

Nach dem Studium der Sozialpädagogik waren die Stellen in den 1980er-Jahre rar. Darum hat Andreas Heinze zunächst im Kinderheim Rehburg der damaligen Kinderheilanstalt Hannover angefangen. Nach viereinhalb Jahren wechselte er dann in den damaligen Kirchenkreis Laatzen-Pattensen in die Suchtberatung. Beratungserfahrung hat er damals schon mitgebracht als Ehrenamtlicher in der Telefonseelsorge. 1992 zog die Lebensberatung in die Räume am Kiefernweg in Laatzen mit ein. Bald fragte die damalige Leiterin an, ob er nicht dafür arbeiten wolle. „Das war für mich ein großes Kompliment“, sagt Heinze. Und so hatte er für die nächsten zehn Jahre eine geteilte Stelle für die Sucht- und die Lebensberatung. Einmal wollte Heinze ein Jahr Pause machen und nach Brasilien reisen. Aber nach diversen Hindernissen war er schon bald wieder da. Er nutzte die Zeit, sich in verschiedenen Jobs auszuprobieren: Kundenbefragung bei Kaufhof, Pakete packen in der Kosmetikfabrik, das Archiv der Kinderheilanstalt und Kinder betreuen in der stationären Psychiatrie. Auch das sei alles in die Beratungsarbeit eingeflossen, sagte Superintendent Andreas Brummer in seiner Ansprache. „Sie waren der ideale Berater.“ Mit ruhiger Gelassenheit und vollem Interesse für die Menschen habe Andreas Heinze gearbeitet.

Heinze hat auch den Ambulanten Hospizdienst im Kirchenkreis mit aufgebaut. Er selbst hat sich dafür immer wieder weitergebildet: Trauerbegleiter, Palliativkurse, Leitungskurs. „Sie haben immer das ganze Leben im Blick gehabt“, sagte Superintendent Brummer zu dieser Entwicklung vom Schuldnerberater zum Leiter der Familien-, Paar- und Lebensberatung. Zuletzt konnte Heinze mit seinem Team erreichen, dass die alleinige Erziehungsberatung für das Stadtgebiet Laatzen hinzugekommen ist, übertragen von der Region Hannover. „In den letzten Jahren haben Sie in der für Sie typischen Gelassenheit dafür Sorge getragen, dass aus einem kleinen Beratungsteam eine schon recht große Beratungsstelle mit inzwischen drei Standorten geworden ist,“ sagte Andreas Brummer. Und weiter: „Ich danke Ihnen im Namen des Kirchenkreises und auch ganz persönlich, für all das, was Sie für uns hier waren und für die Begegnungen mit Ihnen, die unser Leben lebenswert gemacht haben.“

Nach dem Gottesdienst überraschten die Kolleginnen und Kollegen nicht nur mit einem Lied, sondern auch mit einem besonderen Geschenk: Orgelunterricht. Das freute Heinze sehr. Er habe früher einmal mit der Flöte angefangen, dann mit Akkordeon – und dann etwas Orgelunterricht. Aber mit dem damaligen Orgellehrer habe es nicht so geklappt. „Darum habe ich mir immer gewünscht, mal auf einer Orgelbank zu sitzen und etwas zu spielen“, sagte er gerührt. Und er ergänzt an alle Gäste: „Jetzt verstehen Sie sicher auch, warum mir der Abschied vom Team nicht leicht fällt.“ Er bedankte sich nicht nur beim Team sondern auch beim Kirchenkreis mit all seinen Einrichtungen. Er sei sehr dankbar dafür, dass er die Möglichkeiten hatte, immer etwas Neues mit aufzubauen.

Offiziell Schluss ist für Andreas Heinze Ende Dezember, aber durch Urlaubstage ist er schon eher unterwegs in einen anderen Abschnitt seines Lebens: In einer Woche startet er zu einer Reise nach Seoul in Südkorea. Dort studiert gerade seine Tochter für ein halbes Jahr und hat in eingeladen. „Für mich ist das ein kleines Abenteuer, aber das will ich mal probieren“, sagt Andreas Heinze. Wie immer will er sich auf das Leben und die Menschen einlassen.

Für die Beratungsstelle geht es weiter: Kirsten Gesemann aus dem Team wird die neue Leiterin. Diese gute Nachricht konnte Superintendent Andreas Brummer noch bei der Verabschiedung von Andreas Heinze verkünden. Am Vorabend hatte der Kirchenkreisvorstand dafür grünes Licht gegeben.

Andreas Heinze (links) geht in den Ruhestand, Kirsten Gesemann übernimmt ab Januar die Leitung der Beratungsstelle (Foto: Schwier)